Die GRR Group setzt trotz des wirtschaftlichen Abschwungs ihren Wachstumskurs erfolgreich fort. Im Geschäftsjahr 2021/2022 (Stichtag 31.05.2022) stieg das Konzernergebnis des führenden, auf Nahversorgungsimmobilien spezialisierten Nürnberger Unternehmens um 32,4 Prozent von 6,8 auf 9 Millionen Euro. Der Gesamtumsatz der Gruppe blieb im gleichen Zeitraum bei 22,3 Millionen Euro stabil. Die Zahl der Beschäftigten erhöhte sich zum Vorjahr auf aktuell 85. Sie betreuen bundesweit rund 500 Nahversorgungszentren, Lebensmittel-Einzelhandelsmärkte und Discounter mit einer Gesamtfläche von über einer Million Quadratmetern.
Möglich machten das starke Ergebnis der Gruppe weiter steigende Mieteinnahmen und strategische Abverkäufe von Objekten aus dem Portfolio. Dadurch konnten erhebliche Einsparungen realisiert werden, zudem stehen die Mittel nun für Neuakquisitionen zur Verfügung. Im Zuge der Verkäufe sank der Verkehrswert der im Eigenportfolio gehaltenen Einzelhandelsimmobilien um 4,1 Prozent auf 188 Millionen Euro, das Volumen der Assets under Management blieb auf dem Vorjahresniveau von circa 1,95 Milliarden Euro. Gehalten werden die Immobilien in den Objektgesellschaften der Gruppe in fünf eigeninitiierten offenen Spezial-AIF sowie den vorgegebenen Investitionsstrukturen bei Individualmandaten.
Hohe Qualität des Portfolios treibt Ergebnis
„Im aktuellen Marktumfeld profitieren wir von der hohen Qualität unseres Portfolios und der Ankerfunktion von Nahversorgungsimmobilien. Dazu trägt die erfolgreiche Umsetzung unserer Nachhaltigkeitsstrategie und die damit verbundenen Investitionen in unsere Bestandsimmobilien erheblich bei. Entsprechend sind wir sehr zufrieden mit dem Geschäftsergebnis auf Konzernebene. Gleichzeitig hoffen wir, dass die Investoren ihre aktuelle Zurückhaltung hinsichtlich neuer Akquisitionen bald hinter sich lassen werden. Unser neuer Fonds, für den wir ausschließlich nach strengen Umweltkriterien ausgewählte Objekte erwerben, kommt im Markt sehr gut an. Denn Nahversorger des Lebensmittel-Einzelhandels sind als Anlage besonders wertstabil, wenn sie nachhaltig sind. Die Nachfrage unserer Investoren ist hier ungebrochen hoch“, erklärt Martin Führlein, Vorstand der GRR Group.
Neuer GRR-Fonds erfolgreich gestartet
Für den im Sommer neu aufgelegten Fonds GRR Future Retail Properties 1 wurde im November das erste Objekt erworben: Ein moderner, 2022 realisierter Markt der EDEKA-Tochter und Discountmarke Diska, im bayerischen Schorkendorf. Weitere Akquisitionen befinden sich kurz vor dem Abschluss. Der GRR Future Retail Properties 1 ist als Spezial-AIF für institutionelle Investoren konzipiert und erwirbt ausschließlich Objekte im Bereich des Lebensmittel-Einzelhandels, die nachprüfbaren ESG-Kriterien entsprechen. Der Fonds erfüllt so die Voraussetzungen gemäß Art. 8 der Offenlegungsverordnung. Die GRR Group hat hierzu mit der Beratungsgesellschaft imug ein eigenes ESG-Scoringmodell entwickelt. ESG steht für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Gute Unternehmensführung), wobei der GRR Future Retail Properties 1 einen Umweltaspekt, nämlich die Verbesserung des Klimaschutzes, als Ziel verfolgt. Das Investitionsvolumen des Fonds liegt bei 350 Millionen Euro, das Eigenkapital beträgt 200 Millionen Euro. Die Zielrendite beträgt 4 Prozent. 51 Millionen Euro wurden schon im Rahmen des First Closing gezeichnet.
Für die Zukunft gerüstet
Das Transaktionsvolumen ist zwar im vergangenen Geschäftsjahr vor dem Hintergrund der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie, dem kompetitiven Wettbewerbsumfeld und den im zweiten Halbjahr des Geschäftsjahrs stark gestiegenen Zinsen weiter zurückgegangen. Gleichzeitig wurde der Weg der Konsolidierung erfolgreich fortgesetzt und im Eigenportfolio der Fremdkapitalanteil weiter reduziert.
„Wir sind für schwierige Zeiten sehr gut gerüstet und können schnell agieren, sobald sich die Marktsituation wieder stabilisiert hat. Derweil bleiben wir bei der Strategie, gezielt in die Aufwertung und Weiterentwicklung der von uns gehaltenen Objekte zu investieren. So steigern wir den Wert der Immobilien und damit auch den Verkehrswert unseres Portfolios“, betont Vorstand Andreas Freier.
ESG-Wende mit Sonnenenergie
Schon vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine und die in diesem Zuge drastisch erhöhten Energiekosten setzte die GRR Group insbesondere auf die nachhaltige Entwicklung ihrer Nahversorgungsimmobilien. So wurde gemeinsam mit der WI Energy GmbH begonnen, auf Bestandsobjekten Aufdach-Photovoltaikanlagen zu errichten. Bislang wurden 19 Dachflächen mit PV-Anlagen ausgestattet. Die Fläche der installierten Module entspricht insgesamt circa 23.000 Quadratmetern, die Leistung beträgt circa 4,1 MWp. Etwa 4.000 Vierpersonen-Haushalte könnten mit der so erzeugten Strommenge von circa 4.000.000 kWh pro Jahr versorgt werden. Das entspricht beim gegenwärtigen Strommix einer jährlichen CO2-Einsparung von rund 2,57 Tonnen.
„Die Energiewende muss in allen Bereichen der Gesellschaft und der Wirtschaft gelingen. Der Bau- und Immobilienbranche kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Das fängt bei den Baustoffen und der Dämmung an und umfasst die Energiekosten im laufenden Betrieb bis hin zur Bevorzugung regionaler Produkte statt dem klimaschädlichen Import aus aller Welt. Die GRR kann hierbei Verbesserungspotenzial durch energetische Sanierung und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energiequellen ebenso realisieren wie bei Neubauten für unsere Fonds nur noch solche mit Green-Building-Standards in Betracht kommen. So setzen auch wir ein Zeichen, dass die Klimaziele auch in der Immobilienwirtschaft erreicht werden können“, so Andreas Freier.
Neue Geschäftsräume spiegeln den Wachstumskurs
Vor dem Hintergrund des andauernden Wachstums der GRR Group steht zu Beginn des Jahres der Umzug der Unternehmenszentrale in neue, moderne Räumlichkeiten im Campus Marienberg der Dr. Lorenz Tucher’schen Stiftung in Nürnberg an. Ab Januar beziehen die nunmehr 85 Beschäftigten ihre neuen Büros mit Blick auf die Nürnberger Kaiserburg und den angrenzenden Flughafen. Das neue Gebäude wurde nach dem KfW-Effizienzhaus-Standard 55 errichtet und entspricht mit regenerativer Energiegewinnung für Heizung und Kühlung, einer Gewinnung des Brauchwassers durch eigenen Brunnen und die Einbettung in einen durchgrünten, autofreien Campus optimal der Nachhaltigkeitsstrategie der GRR Group.
Ausblick: Zinswende als Herausforderung
Das insgesamt erfolgreiche Geschäftsjahr stimmt die GRR Group verhalten optimistisch für das Jahr 2023. Allerdings ist die wirtschaftliche Entwicklung von zahlreichen Unsicherheiten geprägt, die eine Prognose erschweren. Zwar ist ein langsamer Rückgang der Immobilienpreise in einigen Regionen spürbar, gleichzeitig sind angesichts wachsender Zinsen im Euroraum auch die Erwartungen der Investoren an langfristige Renditen merklich gestiegen.
„Mit unserem Fokus auf den Lebensmittel-Einzelhandel befinden wir uns in einem sehr stabilen Wachstumsumfeld. Nahversorger sind Stabilitätsanker in der Krise. Die Versorgung der Menschen mit Lebensmitteln ist eine der tragfähigsten Konstanten selbst in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld. Darauf bauen wir auch im kommenden Jahr“, betont Führlein.